Nach dem Lob des letzten Eintrags folgt jetzt wieder Kritik. Ich stelle zwei Kommentare vor, die mit der EU-Flüchtlingspolitik hart ins Gericht gehen – nicht zu Unrecht.
Die Flüchtlingspolitik ist ein Skandal
Um dem Anspruch des christlichen Abendlandes gerecht zu werden, muss die EU ihre Flüchtlingspolitik endlich ändern, fordert der Autor und Grafiker Klaus Staeck in einer Kolumne in der Frankfurter Rundschau
Er verweist auf die dramatischen Zahlen: Weltweit sind mehr als 80 Millionen Menschen auf der Flucht – mehr als je zuvor seit dem 2. Weltkrieg, über 3000 kamen 2020 bei der Flucht ums Leben. Mit Weihnachten und christlichen Werte hat es wenig zu tun, wenn Deutschland Abschiebungen nach Syrien wieder ermöglicht und ein Land wie Polen, dass sich besonders auf christliche Werte berufe, jegliche Solidarität verweigert.
Die EU handelt arrogant und heuchlerisch
Cathrin Kahlweit bezeichnet in der Süddeutschen Zeitung die Appelle der EU an Bosnien als „arrogant und heuchlerisch. Die EU kritisiert die Zustände in Bosnien, die Lage auf den griechischen Inseln ist aber kein Deut besser. Daran ändern auch die Hilfsgelder für Bosnien nichts, die ohnehin zumindest teilweise in obskuren Kanälen versickert sind.
Sich der "Schließung der Balkanroute" zu rühmen, nur um dann das Problem der an der Südgrenze der EU gestrandeten Migranten an Nicht-EU-Staaten auszulagern, ist heuchlerisch.