In zwei Dossiers hat sich die ZEIT mit der Situation in
Afrika beschäftigt.
Der afrikanische Fluch
Im Dossier Der afrikanische Fluch gehen Bastian Berbner,
Malte Henk und Wolfgang Uchatius der Frage nach, warum so viele Menschen aus
Afrika ihre Heimat verlassen wollte.
In ihren eindrucksvollen Berichten über Sierra Leone,
Liberia, Elfenbeinküste, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Kamerun, Äthiopien und
Botswana zeigen sie die gigantischen Unterschiede in der Entwicklung auf.
Während die Zustände in einigen Ländern katastrophal ist, haben andere Staaten
eine ganz erstaunliche Entwicklung hinter sich gebracht.
Als ein Erfolgsbeispiel beschreiben die Autoren Botswana,
ein Land, das eine sowohl wirtschaftlich als auch politisch erfreuliche
Entwicklung genommen hat: Die Einkünfte aus den Diamanten-Verkäufen wurden in
die Entwicklung des eigenen Landes gesteckt, es herrscht eine demokratische
Stammeskultur.
Bericht zu kurz gegriffen?
Scharfe Kritik an diesem Artikel kommt von Alexander von
Paleke, der den Artikel in seinem Blog als zu „kurz gegriffen“ bezeichnet. Das
Dossier benennt wichtige Ursachen für die Misere nicht, die ein schlechtes
Licht gerade auf den Westen werfen, insbesondere die Kriege auf dem
afrikanischen Kontinent, in die der Westen direkt und indirekt stark verwickelt
war. Die brutalsten Kriege fanden, anders als uns der Artikel glauben machen
will, insbesondere auch von der Zahl der Opfer her, nicht in Westafrika statt,
sondern in Angola und in der Demokratischen Republik Kongo. Millionen starben
dort in sogenannten Stellvertreterkriegen.
Auch das Erfolgsbeispiel Botswana sieht er differenzierter.
Diamanten sind kein strategischer Rohstoff, sondern ein nettes Anhängsel für
die Reichen und berühmten. Dank eines Kartells konnte Botswana verhindern, dass
Diamanten wie andere Produkte zu Schleuderpreisen auf dem Weltmarkt angeboten
werden.
Wir brauchen einen afrikanischen Frühling
Im zweiten Teil Wir brauchen einen afrikanischen Frühling kommen verschiedene Expert/innen zu Wort.
Die Überschriften zeigen, worum es geht. Hier sprechen die Zwischenüberschriften
für sich.
"Wir brauchen einen afrikanischen Frühling"
"In Afrika gibt es keine Gegner, da gibt es nur
Feinde"
"Viele Unternehmen haben ein negatives Bild des
Kontinents"
"Die Menschen begreifen sich viel zu wenig als
Gemeinschaft"
"Die Afrikaner müssen sich ihre Zukunft aus eigener
Kraft erkämpfen!"
Auch diesen Teil kann ich sehr zur Lektüre empfehlen.