Eigene Handelsverträge keine Alternativen
In Teurer Traum zeigt er, dass es gar nicht sicher ist, ob Großbritannien überhaupt eigene Handelsverträge schließen kann, von denen die Befürworter des EU-Austritts schwärmen. Je nach Ergebnis der Austrittsverhandlungen könnte dies möglich sein, sie werden aber den drohenden Verlust des Handels mit der EU nicht ausgleichen können.In Die Rosenpickerin behandelt er die Diskussionen über eine umfassende Zollunion:
Das würde nicht nur die Iren freuen, sondern auch die britische Exportindustrie. Allerdings wären die Brexit-Fans im Kabinett entsetzt, denn als Mitglied einer Zollunion kann Großbritannien keine eigenen Handelsverträge mit Staaten wie den USA abschließen. Außerdem müsste das Land Standards beachten, auf die es keinen Einfluss hat.
Die Spaltung der Gesellschaft und des Landes
Jeremy Adler, britischer Dichter und früher Professor am King's College sieht in seinem Beitrag Die Zerreißprobe sogar die Einheit Großbritanniens in Gefahr.Regionen wie Edinburgh befinden sich bereits in einem Machtkampf mit London, denn sie wollen lieber direkt mit Brüssel verhandeln. Auch Wales hat dafür gestimmt, seinen eigenen Weg zu gehen. Besonders riskant ist die Situation in Nordirland. Die Administration dort ist zur Zeit des Amtes enthoben. Findet die britische Regierung für das Verhältnis zu Irland nach dem Brexit keine vernünftige Lösung, vor allem dafür, wie die Grenzen geregelt werden, dann droht dort Gewalt.
Am Ende des Brexits könnte dann statt eines entfesselten Großbritanniens ein vielfach aufgeteiltes Land stehen. Zerstückelt, wie einst König Lear sein Reich zerstückelt hat.