Dienstag, 2. August 2022

Großbritannien nach dem Abgang von Boris Johnson

Christoph Steuer berichtet im SPIEGEL über den turbulenten Abgang von Boris Johnson und ist pessimistisch: Auch die Zukunft sieht nicht rosig aus, weder für Großbritannien noch die EU. 

 

Johnson übergibt einen seinen Nachfolger viele Probleme

Die Inflation ist noch höher als in anderen europäischen Staaten, die Schotten streben nach Unabhängigkeit, heftigen Streit gibt es um Nordirland. Die ungeklärte Lage und gebrochenen Verträge über Nordirland ist auch ein Grund für den Streit mit der EU. Beide Nachfolgekandidaten haben schon deutlich gemacht, dass sie sich in diesem Punkt nicht von Johnson unterscheiden.


Großbritannien bleibt in Europa unersetzlich

In der Ukraine und in osteuropäischen Staaten gilt London im Gegensatz zu Deutschland als verlässlicher Partner. Großbritannien unterstützt seit Jahren die Ukraine und hat sich früh und klar gegen Putin positioniert. Aber auch im Pazifik ist Großbritannien aktiv: gemeinsam mit den USA und Australien wandten sie sich gegen China. 

 

Überhebt sich Großbritannien?

Der Autor sieht aber auch die Gefahr, dass sich Großbritannien zwischen Nordsee, Atlantik und Pazifik zerreibt. Erinnerungen an das Desaster des Irakkriegs von 2003 werden wach, als die Regierung von Tony Blair über 46.000 Soldaten in den Nahen Osten schickte. Dies betrifft auch Europa, denn so Steuer: Europa braucht britische Schiffe, Soldaten und Waffen.