Im Redaktionsnetzwerk Deutschland zeichnet Matthias Koch ein bitteres Bild über Putins Ziele: In drei Stufen zur Destabilisierung der EU.
Landauf, landab zerstören Wladimir Putins Truppen derzeit die landwirtschaftliche Infrastruktur der Ukraine – der viel zitierten Kornkammer Europas. In kleinerem Format hat Putin dieses böse Spiel schon mal getestet: 2015 in Syrien
Ein Kriegsverbrechen wird zum Kriegsziel
Die Zerstörung von Lebensmitteln und von landwirtschaftlichen Geräten ist ein Kriegsverbrechen. Für Putin ist es ein Kriegsziel: die Ukraine soll niemanden mehr Weizen liefern können.
In drei Stufen zur Destabilisierung
Putins vorgehen lässt sich in drei Stufen darstellen:
- In der ersten Phase steigen die Preise für Weizen weltweit – diese Entwicklung ist bereits im Gange.
- Auch die zweite Phase – ein Unmut über die Preissteigerungen – ist bereits eingeläutet: Putin gibt dem Westen die Schuld an der Weizenkrise.
- In der dritten Phase drohen im Nahen Osten Hungersnöte, Unruhen – und neue Flüchtlingsströme.
Machtgewinn durch Massenelend
Russland könnte von der Nahrungsmittelkrise profitieren. Wie beim Gas könnte Moskau einzelne Länder mit preisgünstigen Lieferungen belohnen. Koch kritisiert, dass viele diese Strategie noch nicht erkannt haben, darunter auch Scholz, der Putin in Telefongesprächen immer noch mit Samt-handschuhen anfasst.
Es ist genug Weizen da
Das Absurde und Bittere: Es ist genug Weizen da. Die beladenen Schiffe können aber derzeit die Ukraine nicht verlassen. Abschließend stellt Koch die Frage in den Raum: Lässt die Weltgemeinschaft eine unnötige globale Hungerkrise zu wegen der Machtgelüste eines einzelnen Herrn in Moskau?