Die Zerstörung der CDU – ein Video macht Furore
Selten hat ein Video für so viel Furore gesorgt. Im Video „Die Zerstörung der CDU“ rechnet der Youtuber Rezo mit der Politik ab. Über eine Stunde lang kritisiert er mit einem Wust an Statistiken die Politik. Er kritisiert die soziale Ungleichheit, das Versagen der Politiker beim Klimawandel und die Inkompetenz einzelner Politiker.Einseitig und polarisierend
In der Tat legt Rezo hier einen Finger in die Wunde: Eine Drogenbeauftragte die keine Ahnung hat, ein Außenminister, der nicht weiß oder wissen will, was die Amerikaner in Ramstein treiben. Andererseits ist der ganze Film sehr einseitig und polarisierend. Gegenmeinungen kommen nicht zu Wort, Statistiken werden einseitig interpretiert. Ich verweise deshalb auch immer auf die Antwort der CDU, die zu einem fairen Austausch von Argumenten auch beachtet werden soll.Schon legendär der Appell am Ende des Videos: Wählt nicht CDU, wählt nicht die SPD und schon gar nicht die AfD.
Späte und unpassende Antwort
Darin liegt aber auch schon eines der Probleme: Eine PDF als Antwort auf ein Video löst bei vielen Jugendlichen Kopfschütteln aus. Eine unglückliche Äußerung der CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer, die scheinbar die Meinungsfreiheit in Frage stellte, dann wieder die Einladung zum Gespräch und die Ankündigung eines Gegen-Videos.Ignoranz gegenüber jungen Menschen
Die Reaktion auf das Rezo-Video war nicht das einzige, was nicht nur junge Menschen verstört hat. Die berechtigte Kritik an der Richtlinie über Upload-Filter wurde abgetan, nach der Europawahl forderte ein CDU-Abgeordneter, dass die jungen Leute erst mal arbeiten gehen sollen. Auch Rezo meldete sich nochmals zu Wort:Ich bin nicht der Grund, weshalb die Regierungsparteien bei den <30jährigen so wenig Stimmen haben. Das Wahlergebnis ist genau wie der Erfolg meines Videos nur ein Symptom. Die Ursache dafür ist bestimmt nicht die fehlende Coolness der Union, lieber Herr Söder.
Die Ursache ist der Umgang mit diesen Teilen der Bevölkerung und die vielen Politiker, die in Netzthemen und Klima einfach keinen guten Job gemacht haben.
Und dieser Fehler ist auch in Teilen nachvollziehbar: Schließlich haben die ganz Alten die dicke Wahlmacht und als Politiker tendiert man dann vielleicht dazu, die von dieser Demographie nicht so stark wahrgenommenen Themen auch nicht besonders zu priorisieren