Verschiedene Kommentatoren beschäftigen sich mit den Bränden im Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos und der Verantwortung der EU
Nie wieder Moria
Katrin Elger kritisiert im SPIEGEL die EU-Flüchtlingspolitik nicht nur als menschenverachtend – sie nimmt Europa auch den letzten Trumpf auf der Weltbühne. Sie fürchtet um die Autorität, denn die Kritik an Menschenrechtsverletzungen anderer Regierungen verliert an Glaubwürdigkeit.
Die Stärke der EU besteht in „Soft Power“ – die EU ist militärisch ein Zwerg, ist wirtschaftlich aber ein wichtige Akteur – umso wichtiger, europäische Werte auch in der Asylpolitik aufrechtzuhalten: durch humane Aufnahmezentren, eine gute Gesundheitsversorgung und rasche Prüfung der Anträge.
Der Hafen Europas
In der ZEIT betont Ulrich Ladurner, dass die Katastrophe von Moria hätte nie passieren dürfen – und dennoch ist die EU weder eine Festung noch unmenschlich.
Bei aller Kritik an den Zuständen – die EU darf sich von Brandstiftern nicht die Migrationspolitik diktieren lassen. Ladurner fragt, warum die 2,5 Mrd. für das „Management der Migration“ für Griechenland nicht besser genutzt wurden. Zurecht verwahrt er sich mit der Gleichsetzung europäischer Fehler mit der systematischen Repression der Uiguren durch China oder dem Bombardement syrischer Krankenhäuser. Zudem hat Europa Hunderttausenden aufgenommen – Europa ist keine Festung.