Freitag, 19. September 2025

Nur eine geschlossene EU ist eine einflussreiche EU

Hubert Wetzel kommentiert in der Süddeutschen Zeitung  die Nahostpolitik der EU: Nur eine geschlossene EU ist eine einflussreiche EU

Riesige Kluft in der Nahostpolitik 

Während die Europäer in der Ukraine-Politik einiges bewegen konnte, sind die 27 Mitgliedsländer vollkommen unfähig, sich auf eine gemeinsame Linie gegenüber Israel und den Palästinensern zu einigen. Bei der Frage nach Anerkennung eines Palästinenserstaat und Sanktionen gegen Israel gehen die Vorstellung weit auseinander. Europas Einfluss ist ohnehin gering, nun zeigen sie, wie gespalten sie sind. 

Europäische Einigkeit ist gleich europäischer Einfluss 

Europa muss aber geschlossen sein, um als ernst zu nehmender internationaler Akteur auftreten zu können – kein Land kann dies alleine. Gemeinsam können sie einiges erreichen, wie die Ukraine-Politik zeigt. Bei allen Unzulänglichkeiten muss Putin eingestehen, dass die Ukraine seinem Angriff auch deswegen widerstehen kann, weil ein geeintes Europa ihr beigesprungen ist.
Der Autor zieht den Schluss: Europäische Einigkeit ist gleich europäischer Einfluss. Europäischer Wirrwarr ist gleich europäische Bedeutungslosigkeit.

Keine chancenlosen Dinge versprechen

Einzelne Regierungen versuchen – teilweise um von innenpolitischen Problemen abzulenken – sich durch klangvolle Ankündigungen und Forderungen wie ernsthaften Sanktionen gegen Israel zu profilieren. Hier zieht der Autor eine weitere Lehre aus den Beispielen Ukraine und Nahost. Sie sollen nichts fordern, was sie nicht halten können.